Wenn der Wurm drin ist

Würmer gehören zu den Endoparasiten, die im Inneren leben und Organe befallen. Sie sind vorwiegend im Magen oder Darm zu finden, können aber auch in Lunge, Herz, Muskulatur oder Leber wandern.

Im Darm ernähren sich die unliebsamen Bewohner von Blut, Nahrungsbrei oder Gewebe ihres tierischen Wirtes und entziehen ihm so wichtige Nährstoffe. Dabei können sie Mangelerscheinungen, Immunschwäche und viele andere Gesundheitsstörungen hervorrufen.

Doch wie kommen die Würmer ins Tier?

Wurmeier und -larven werden über den Kot ausgeschieden und gelangen über die Atemwege, den Verdauungstrakt oder die Haut in den Organismus. Neben Hakenwürmer sind Spulwürmer und Giardien die am häufigsten vorkommenden Darmparasiten bei Hund und Katze. Darüber hinaus stecken sie sich mit verschiedenen Bandwurmarten an.

Infizieren können sich Hund und Katze beim Fressen von Beute- und Nagetieren, Schlachtabfällen oder Rohfleisch. Eine Infektion ist auch mit Schnüffeln oder Lecken über den Kot anderer Tiere möglich. Besonders gefährdet sind junge Tiere, da sie sich bereits vor der Geburt bei der Mutter oder über die Muttermilch anstecken können. Es gibt auch Wurmlarven, die über die Haut in den Körper eindringen.

Pferde leiden häufig an Magendasseln, Rund- und Bandwürmern. Eine Infektion mit dem Bandwurm passiert dann, wenn die Moosmilbe, ein winzig kleines Spinnentier, beim Grasen auf der Weide aufgenommen wird. Andere Wurmarten heften an Grashalmen, Stallwänden, den Beinen und gelangen so beim Fressen oder Ablecken ins Pferd.

Nicht nur Tiere können sich untereinander anstecken. Eine weitere Infektionsquelle sind wir Menschen, wenn wir die Parasiten mit unseren Straßenschuhen ins Haus tragen. Gefährlich wird es dann, wenn wir bei engem Kontakt zum Beispiel die Bandwurmeier aufnehmen. Bei der sogenannten Zoonose kann das erkrankte Tier den Mensch mit einer Infektion anstecken und umgekehrt.

Auf diese Symptome sollten Sie achten

Würmer sind manchmal schon mit bloßem Auge im Kot zu erkennen. Weitere Symptome eines Befalls sind jedoch recht unterschiedlich und können auch anderen Krankheiten zugeordnet werden. Hat Ihr Tier ein oder mehrere folgende Symptome, schauen Sie genau hin:

  • wechselhafter Appetit bzw. Gewichtsverlust, trotz ausreichend Futter
  • „Schlittenfahren“, d. h. mit dem Hinterteil auf dem Boden rutschen
  • Erbrechen, Übelkeit, Aufstoßen
  • Bauchschmerzen, Kolik, Blähungen
  • Durchfall, Kotwasser, Verstopfung
  • Husten, Nasenausfluss oder andere Auffälligkeiten der Atemwege
  • Abgeschlagenheit, Müdigkeit, mangelnde Leistung und Kondition
  • stumpfes und glanzloses Fell, veränderte Fellfarbe
  • trockene und schuppige Haut, Juckreiz, Ekzem, Mauke, Hautpilz
  • Wachstums- bzw. Entwicklungsstörungen

Macht wurmfrei Sinn?

Tiere sind niemals wurmfrei, auch nicht bei entsprechenden Maßnahmen. Dies hat einen guten Grund, denn der Wurm lebt in einer Symbiose mit seinem Wirt. Er will überleben und das kann er nur, wenn er vom Immunsystem seines Wirtes nicht vernichtet wird und er dafür im Gegenzug seinen Wirt nicht tötet. Der Wurm ist „Lehrmeister des Immunsystems“ und hält die Abwehrmechanismen seines Wirtes fit. Beide leben in Koexistenz miteinander, der eine hätte ohne den jeweils anderen Nachteile.

Dennoch ist es unsere Aufgabe dafür zu sorgen, dass das Gleichgewicht nicht kippt, die Würmer Überhand nehmen und folglich Schaden im Organismus anrichten.

Die Alternative zum einfach-so-mehrmals-im-Jahr-Entwurmen

Es gibt eine sinnvolle Alternative zum üblichen einfach-so-mehrmals-im-Jahr-Entwurmen, die Selektive Entwurmung. Kurz & knapp erklärt: bei bestimmten Wurmarten wird nur dann eine Wurmkur verabreicht, wenn sich mittels regelmäßig durchgeführtem Kot-Screen ein positiver Befund über einem gewissen Stellenwert (EpG = Eier pro Gramm) zeigt.

Wird derart Vorsorge betrieben, kann die Häufigkeit von Entwurmungen reduziert werden. Es ist eine sinnvolle Anpassung an das individuelle Infektionsrisiko, das gesundheitliche Schäden verringern und die weitere Verbreitung und Vermehrung der Würmer eindämmen kann. Denn jede Wurmkur, die notwendigerweise nicht gegeben werden muss, ist eine Entlastung für den Organismus und führt zu weniger Resistenzen von Wurmwirkstoffen.

Ist eine Wurmkur tatsächlich notwendig, wird der passende Wirkstoff gewählt und im Anschluss eine anschließende Kontrolluntersuchung durchgeführt. Unterstützt wird dies im Idealfall  mit Darm unterstützenden Maßnahmen, sei es im Rahmen einer individuell auf das Tier abgestimmten ganzheitlichen Behandlung.

Dieses Schema lässt sich nicht nur beim Pferd anwenden. In ähnlicher Weise ist dies auch bei Hund und Katze möglich. Der große Vorteil, als Tier- bzw. Stallbesitzer erhalten einen genauen Überblick zum aktuell herrschenden Parasitenbefall beim jeweiligen Tier bzw. dem Infektionsdruck im gesamten Tierbestand.

Wichtig: der Darmaufbau

Ist aufgrund eines positiven Befunds tatsächlich eine Wurmkur notwendig, bauen Sie im Anschluss gezielt die Darmflora auf. Auch wenn Sie die Wurmkur mit Bedacht einsetzen, kann sie die empfindliche Darmflora massiv stören und so gute Darmbakterien verdrängen.

Effektive Mikroorganismen (EM) * sind eine Möglichkeit, die empfindliche Darmflora unterstützen, die durch Wurmkuren und andere Medikamente (Antibiotika, Schmerzmittel, usw.) schnell durcheinandergeraten kann. Mit ihnen kann sich das Gleichgewicht im Darm wieder regenerieren und zu einem intakten Immunsystem beitragen. Das macht es Parasiten zukünftig schwerer sich einzunisten.

Meine Erfahrung in der Praxis zeigt, dass Tiere die täglich EM erhalten und dessen Umfeld EM-freundlich ist, eine besonders stabile Verdauung und gute Immunabwehr besitzen. Der Darm, das Immunsystem und der gesamte Körperstoffwechsel sind im Gleichgewicht und die Tiere leiden kaum unter Parasiten.

Hygiene einhalten

Ein schwaches Immunsystem oder eine instabile Darmflora gelten als die häufigsten Ursachen von massiven Wurmbefall. Oft ist es auch eine Folge falscher Fütterung und mangelnder Hygiene.

Eine gewisse Hygiene, sei es in der Katzentoilette, auf Liegeplätzen oder Auslauf- bzw. Weideflächen hilft die Infektion einzudämmen. Säubern oder waschen Sie alle Liegeflächen, Kissen, Decken, Trink- und Fressbehältnisse regelmäßig mit heißem Wasser, Essig oder Effektiven Mikroorganismen (EM) *.

EM eignet sich auch für Gegenstände, den Stall, Auslauf und die Weide. Die enthaltenen Mikroorganismen ändern das Milieu zum Positiven, sodass abbauende Fäulnisprozesse, unangenehme Gerüche und Ammoniakgas eingedämmt werden. Durch fehlende Fäulnis werden Parasiten und Fliegen an der Vermehrung gehindert, was sich insbesondere in den Sommermonaten an einem geringeren Fliegen- und Parasitenaufkommen bemerkbar macht.

Achten Sie darauf, dass Ihr Hund nicht intensiv an Kothaufen schnüffelt oder sie sogar frisst. Befreien Sie möglichst täglich Stall, Auslauf bzw. Weide von Kot und nutzen Sie Wechselweiden. All das ist wichtig, um die Wurminfektion einzudämmen. Da einige Endoparasiten auf den Menschen übertragbar sind, sollten sich alle Familienmitglieder, vor allem Kinder, mehrmals täglich die Hände waschen und eine gewisse Hygiene einhalten.

Was Sie weiter tun können

Letztendlich ist eine artgerechte Haltung mit ausreichend Bewegung und eine ausgewogene Fütterung die beste Prophylaxe. Zugleich können wurmfeindliche und immunstärkenden Heilkräuter eine Behandlung unterstützen. Sie ersetzen zwar keine Wurmkur, können aber den Wurmbefall in gewissem Maß eindämmen.

In meiner Praxis haben sich unterschiedliche Kot-Screen bewährt. Welche davon genau für Ihren Hund, Katze oder Pferd Sinn macht, sollten wir in einem Gespräch klären. Informieren Sie sich, buchen Sie Ihr kostenfreies Telefongespräch gleich im Online-Terminkalender.

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