Cushing – eine Krankheit mit vielen Gesichtern

Equines Cushing

. . . ist eine Krankheit mit vielen Gesichtern. Die Symptome ähneln derer anderer Krankheiten. Meist wird die Diagnose erst recht spät getroffen. Bis dahin bedeutet es eine massive Einschränkung der Lebensqualität.

. . . betrifft nicht nur alte Pferde und Ponys, leider erkranken auch immer mehr junge Tiere. Das mag an den heutigen besseren diagnostischen Möglichkeiten liegen, die Krankheit von anderen abzugrenzen und auch behandeln zu können.

. . . hat viele Namen: Equines Cushing Syndrom (ECS), Equines Cushing Disease (ECD) oder englischsprachig Pituitary Pars Intermedia Dysfunction (PPID). Oft spricht man aber auch einfach vom Cushing-Syndrom.

. . . ist eine krankhafte Störung des Hormonstoffwechsels, die in den meisten Fällen durch einen gutartigen Tumor der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), einer Hormondrüse im Gehirn, ausgelöst wird. Aber auch Tumore der Nebennieren können das Hormongleichgewicht extrem durcheinanderbringen. Dann wird vermehrt das Stresshormon ACTH (Adrenocorticotropes Hormon) ausgeschüttet, was eine gesteigerte Produktion des weiteren Stresshormons Cortisols bewirkt.

Die Symptome

Wenn die Hufe weh tun, das alte Fell einfach nicht loslassen möchte und sich an Hals, Schulter und Kruppe extreme Fettdepots zeigen, dann steckt vermutlich das Equine Cushing Syndrom (ECS) dahinter.

Die massive Hormonstörung mit dem Anstieg des Cortisolspiegels im Blut hat noch weitere schwerwiegende Folgen für den Organismus und führt zu starken Lebenseinschränkungen. Typische Symptome sind:

  • Entwicklung einer Insulinresistenz (Diabetes)
  • Muskelschwund (Muskelatrophie) mit Senkrücken und Hängebauch
  • verzögerter Fellwechsel sowie Fellstörungen in Form von langem, stumpfen und lockigen Fell
  • Hautkrankheiten, Allergien, Wundheilungsstörungen
  • brüchige Hufe, Huflederhautentzündung, Hufgeschwüre, Hufabszesse und Hufrehe
  • Abbau von Körperfett bzw. Aufbau von atypischen Fettdepots
  • Apathie, Müdigkeit und Leistungsabfall
  • geschwächtes Immunsystem, z. B. in Form von Infekten
  • gestörter Zyklus bis hin zur Unfruchtbarkeit
  • Appetitlosigkeit oder massiv gesteigerter Appetit mit Gewichtsverlust
  • hoher Durst und verstärktes Harnverhalten (Urin)
  • Osteoporose (Knochenbrüchigkeit)
  • Bindegewebsschwäche, Schwellungen und Ödeme
  • Herz- und Kreislaufstörungen
  • Lebererkrankungen (Fettleber)

Was Sie tun können

Gerade in der warmen Zeit schwitzen Cushing-Pferde wegen des vielen Fells, sie stellen sich oft zur Abkühlung in den Schatten. Eine Teil-Schur an der Flanke erleichtert bei Hitze und schützt trotzdem weiter vor Nässe (Rallye-Schur).

Ein durchdachtes Bewegungsprogramm aktiviert zusätzlich den Stoffwechsel und alle wichtigen Körperfunktionen.

Ermöglichen Sie Ihrem Cushing-Pferd eine stressfreie Umgebung, sei es eine ruhige Unterbringung mit anderen Artgenossen ohne viel Rangelei und einen geregelten Tagesablauf. Das schafft Routine und mindert Stressfaktoren.

Reduzieren Sie Impfungen und Wurmkuren auf ein Mindestmaß, um den Organismus so wenig wie möglich zu belasten.

Schulmedizinische Therapie

Ist die Diagnose Equines Cushing-Syndrom eindeutig, kann das Medikament Prascend® mit seinem Wirkstoff Pergolid etlichen Cushing-Pferden zu einem normalen Leben verhelfen. Es wirkt hemmend auf die Botenstoffproduktion in der Hirnanhangdrüse, dass die Freisetzung von ACTH und Cortisol im Körper sinken lässt und das Fortschreiten der Krankheit bremsen soll. Die Tablettendosis ist immer in Absprache mit dem Tierarzt individuell anzupassen, da das Medikament auch einige schwerwiegende Nebenwirkungen mit sich bringen kann.

Bedarfsgerechte Fütterung

Doch meist reicht eine alleinige Medikamentengabe nicht aus. Betroffene Pferde reagieren empfindlich auf ein Zuviel an kohlehydrat- und stärkehaltiger Futtermittel, wie Gras, Getreide, Melasse und Saftfutter (Karotten, Äpfel). Defizite in der Nährstoffversorgung begünstigen weiter die Erkrankung.

Ein Cushing-Pferd sollte neben einem hochwertigen Mineralfutter, nur Futtermittel erhalten, die den Blutzuckerspiegel nicht weiter ungünstig ansteigen lassen. Wichtig ist eine bedarfsgerechte Fütterung, die rohfaser- bzw. strukturreich und zugleich kohlehydratarm sein sollte. Raufutter in Form von spät geschnittenem Heu in bester Qualität eignet sich bestens zur Grundversorgung. Ein Weidegang sollte gut überlegt sein, da das Risiko einer Hufreheerkrankung beim Krankheitsbild erhöht ist.

Akupunktur & Homöopathie

Gerade Cushing-Patienten brauchen Unterstützung, damit sich ihre körperliche und mentale Situation verbessert. Dabei sieht die alternative Heilkunde den Organismus als Ganzes und nicht nur seine Krankheit mit seinen Symptomen. Vor allem chronische Krankheiten können mit ihr wirkungsvoll und nachhaltig unterstützt werden. Auch während einer andauernden schulmedizinischen Behandlung lohnt es, alternative Heilmethoden in Betracht zu ziehen.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) versteht man die Krankheit als Ungleichgewicht im Inneren des Körpers oder als Ungleichgewicht zwischen der inneren und äußeren Umgebung. Ein gesunder Körper befindet sich innerlich im Gleichgewicht, aber auch in Harmonie zwischen innerer und äußerer Umgebung. Die Akupunktur zielt genau darauf ab, dieses Gleichgewicht wiederherstellen.

Auch die Homöopathie hat einen hohen Stellenwert bei der Behandlung von Cushing. Außer den Krankheitserscheinungen werden dabei das ganze Gemüt, die Reaktionsweise und die Umstände der Erkrankung berücksichtigt.

Die Natur hält weiteres bereit,

um es dem Cushing-Pferd leichter zu machen. Natürliche Mittel können den Organismus entlasten und sogar die Medikamenten-Dosis reduzieren. Doch genauso wie schulmedizinische Medikamente können Mittel mit natürlichen Stoffen zu unerwünschten Reaktionen führen. Suchen Sie deshalb vor der Anwendung immer fachkundigen Rat bei Ihrem Therapeuten.

Mönchspfeffer kann hormonellen Störungen und deren Auswirkungen abmildern. Er kann die ACTH- bzw. Cortisol-Bildung bremsen und wirkt so ausgleichend auf den Hormonstoffwechsel. Das Fell hat gute Chancen sich zu normalisieren, das Pferd nimmt wieder zu, Fettpolster werden weniger. Auch fühlt es sich insgesamt wohler, es wird wacher und fitter.

Die Körperstoffwechsel und Entgiftungskanäle Leber und Niere können durch die Gabe von Goldrute und Mariendistel kurweise unterstützt und entlastet werden.

Zur Herzstärkung eignet sich Weißdornkraut oder besser der Saft, der dann direkt über die Maulschleimhaut seine beste Wirkung zeigt. Zugleich hat sich Ginseng zur Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems bewährt und kann durch eine Erhöhung des Sauerstoffanteils im Blut die Immunabwehr und Regenerationsfähigkeit stärken. Eingesetzt wird er gern im Fellwechsel und zur Stärkung des Allgemeinzustandes.

Meine Empfehlungen

Hier einige Produkte, die sich in meiner Praxis bewährt haben:

  • GladiatorPLUS * eignet sich durch seine ausgesuchten Inhaltsstoffe als Hilfestellung für den besonderen Stoffwechselbedarf bei Cushing
  • cdVet EquiGreen CushingMix * ist mit einer ausgewogenen Kräuterzusammensetzung eine ideale Futterergänzung für betroffene Pferde
  • N-Sulin– Cushing Natural Horse Care beinhaltet ausgesuchte Vitamine, Vitalstoffe, Kräuter, essentielle Fettsäuren und Mineral- und Spurenelemente zur ernährungsphysiologischen Unterstützung
  • PerNaturam Mönchspfeffer aus Mönchspfeffersamen, die vor der Fütterung mit dem Mörser zerstoßen oder geschrotet werden
  • PerNaturam Bio CrataeSaft, der Presssaft aus Weißdornblättern mit Blüten, Mistel und Rosmarin in Bio-Qualität

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