Zittern oder doch lieber Decke?

„Mein Pferd braucht keine Decke, der hält das schon aus.“
„Der regelt das schon, der hat doch eine eingebaute Heizung.“

Und ja, stimmt auch irgendwie. Aber eben nicht immer.

Ganz ehrlich?

Ich entscheide situativ und zwar so, wie es für mein Pferd bei der jeweiligen Wetterlage und seinem aktuellen Befinden am besten ist. 
Klar, auch ich tue mich momentan etwas schwer mit der täglichen Entscheidung: Decke – ja oder nein. Gerade jetzt in der Übergangszeit, wenn’s tagsüber noch relativ warm, aber nachts schon richtig frisch wird.
Doch genau das zeigt, es ist und bleibt eine persönliche Entscheidung, die von individuellen Faktoren abhängt und nur Sie als Pferdebesitzer kannst das wirklich beurteilen.

Ein absolutes No-Go ist,

wenn ich höre: „Der braucht keine Decke, der soll sich warmzittern!“

Unwillkürliches Muskelzittern bzw. das Kältezittern erzeugt tatsächlich Wärme. Aber, für das Pferd ist das sehr unangenehm, kostet viel Energie und damit auch Gewicht bzw. Kraft.

Was oft vergessen wird, die Thermoregulation klappt nur dann einwandfrei, wenn der Körper gesundheitlich in der Lage ist, Temperaturunterschiede von außen gut zu verkraften und fähig ist die Wärme im Inneren konstant zu halten. Wie gut das funktioniert, hängt stark von Rasse, Alter und Gesundheitszustand ab und da ist jedes Pferd ist anders.

Und frieren beginnt nicht erst, wenn ein Pferd zittert. Es zeigt schon vorher deutlich, dass es sich unwohl fühlt und gehandelt werden muss.

Mein Fazit

Ein gesundes Pferd mit dichtem Winterfell bzw. ordentlich ausgebildeter Unterwolle und einer Unterstellmöglichkeit kommt meist gut ohne Decke aus. Aber es gibt genügend Gründe, warum ein Pferd eine Decke tragen darf oder sogar sollte:
✔️ geschorene Pferde oder solche mit zu wenig Fell brauchen immer Schutz
✔️ Pferde, die nach dem Training stark nachschwitzen ebenso
✔️ natürlich die Alten oder Kranken
✔️ und diejenigen, wo Muskulatur und Unterhautfettgewebe fehlen, um sich warmzuhalten

Das gibt’s Neues