Die Checkliste fürs Mehr-Trinken

Warum Trinken im Sommer wichtig ist

Egal ob im Stall, Auslauf oder auf der Wiese, Pferde brauchen immer Zugang zu frischem und sauberem Trinkwasser. Dabei entscheidet vor allem die Wassertemperatur und die Art der Tränke, ob gern und ausreichend getrunken wird. Weiteren Einfluss haben die Umgebungstemperatur, Luftfeuchte, tägliche Arbeitsleistung, das Alter, Gewicht und der Gesundheitsstatus. Hinzu kommen die Art des Futters, die Heumenge, die Wasserqualität und ob ein Fohlen gesäugt wird.

Ein Teil des täglichen Flüssigkeitsbedarfs wird übers Futter abgedeckt. Der größte Teil muss jedoch getrunken werden. Dabei steuert das Gehirn das Durstgefühl. Wenn der Flüssigkeitsstand sinkt, wird das Durstzentrum im Gehirn aktiv und der Körper meldet „Trinken bitte“.

An heißen Tagen verliert der Körper viel Flüssigkeit durch Schwitzen, Atmung und über die Nieren. Kommt Bewegung dazu, ist der Verlust noch höher. Und nur wenn genug Wasser im Körper ist, kann die Thermoregulation (innere Temperaturregulierung), der Nährstofftransport und Stoffwechsel reibungslos funktionieren.

Viel- oder Wenigtrinker?

Unter den Pferden gibt es die Vieltrinker, die gern und oft auch große Mengen Wasser trinken und dann die Wenigtrinker, die zur Flüssigkeitsaufnahme animiert werden müssen, wie z. B. die Alten und Kranken. Stillt Ihr Pferd seinen täglichen Wasserbedarf nicht, drohen Dehydrierung, Kreislauf- und Verdauungsprobleme, wie Kolik und Verstopfung (Obstipation).

Die folgende Checkliste fürs Mehr-Trinken hilft Ihrem Pferd gut durch den Sommer.

✔️ Schauen Sie genau hin

Droht Flüssigkeitsmangel?
Sind die Augen trocken und eingesunken?
Ist Ihr Pferd kraftlos oder matt, mag es nicht fressen?
Hat es zu wenig Kotabsatz oder ist der Kot trocken?

✔️ Der Hautfaltentest

Der Hautfaltentest eine gute Möglichkeit zu prüfen, ob ein Flüssigkeitsmangel vorliegt. Ziehen Sie am Hals mit den Fingern eine Falte nach oben, sie sollte sofort wieder verschwinden. Bildet sie sich nur langsam zurück, kann ein Flüssigkeitsmangel vorliegen. In dringenden Fällen ist die Hilfe eines Tierarztes notwendig. Er wird Maßnahmen ergreifen, damit sich Ihr Pferd schnell wieder erholen kann.

Bieten Sie lauwarmes Wasser an, ggf. mit einem Schuss Apfelsaft oder geben Sie Kräuter-Tee. Kennt Ihr Pferd Effektive Mikroorganismen (EM) *, geben Sie ein wenig in die Selbsttränke oder ins Futter. Sie können auch flüssiges Mash oder wässrige eingeweichte Heucobs anbieten.

✔️ Ist die Heumenge ausreichend?

Prüfen Sie, ob Ihr Pferd die angebotene Heumenge ohne Probleme aufnehmen kann. Denn nur wer ausreichend Heu frisst, hat ein Trinkbedürfnis. Wird weniger Heu gefressen, wird auch weniger getrunken. Gleichfalls reduziert die aufgenommene Grasmenge den notwendigen Flüssigkeitsbedarf, der gesondert über das Trinken abgedeckt werden muss.

✔️ Stimmt die Wasserqualität?

Prüfen Sie, ob das Trinkwasser zu warm, zu kalt oder einen anderen Geschmack als sonst hat.

Geschmacklich kann sich Wasser durch einen Gehalt an natürlichem Eisen oder Chlor (Zusatz im Trinkwasser) verändern. Kommt das Wasser aus einer regulären Trinkwasserleitung, ist die Qualitätssicherung durch die Wasserwerke gewährleistet. Wird mit mit Brunnen- oder Bachwasser getränkt, sind regelmäßige Kontrollen unabdingbar. Die Qualität kann z. B. durch einen zu hohen Gehalt an Nitrat, Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Schwermetalle oder Bakterien (Colibakterien, Salmonellen) beeinträchtigt sein.

Wählen Sie einen geschützten und schattigen Standort für den Trinkbehälter, hier bilden sich weniger Algen und Bakterien. Legen Sie einen EM-Keramik-Pipe * ins Wasser, um die Qualität weiter zu verbessern. Derart aufbereitetes Wasser steigert die Akzeptanz zum Trinken, es wird lieber aufgenommen als frisches Leitungswasser.

✔️ Selbsttränke oder Bottich?

Die Selbsttränke ist eine saubere Art Wasser anzubieten, jedoch hat sie einem gravierenden Nachteil: Pferde nehmen gern große Schlucke zu sich, doch mit der Selbsttränke ist das meist unmöglich. Der täglich notwendige Wasserbedarf wird so von der Menge her oft nicht erreicht.

Wesentlich besser geeignet ist ein Bottich. Er erlaubt bodennah und zugleich im natürlichen Ausfallschritt große Schlucke zu trinken. Doch das richtige Material entscheidet. Mörtel- bzw. Baueimer aus nicht-lebensmittelechtem Kunststoff enthalten Weichmacher die mit der Zeit ins Wasser übergehen. Die gelösten Stoffe werden fortlaufend beim Trinken aufgenommen und lagern sich in Leber, Nieren sowie im Fettgewebe ab. Zudem verändert das den Wassergeschmack und Ihr Pferd trinkt zu wenig. Bieten Sie einwandfreies Trinkwasser über einen lebensmittelechten Tränkebottich * an. Er ist frei von Weichmachern (Phthalaten) und völlig unbedenklich für den Organismus.

✔️ Ist die Tränke in Ordnung?

Checken Sie, ob die Tränke einwandfrei funktioniert und ob es Verschmutzungen oder scharfe Kanten gibt.

Ist das Trinkwasser mit Mist, Vogelkot oder Futterresten verschmutzt, machen sich Bakterien und Pilze breit. Das Trinkwasser sollte stets frisch und ohne Beigeschmack sein. Pferde reagieren schon auf geringste Verschmutzungen oder einen veränderten Wassergeschmack.

Reinigen Sie alle Trinkvorrichtungen und -behälter regelmäßig mit einem biologisch und gesundheitlich unbedenklichen Reinigungsmittel, z. B. einen EM-Reiniger *.

✔️Geht Ihr Pferd an den Salzleckstein?

Wasser, Kalium und Salz (Natriumchlorid, NaCl) regulieren gemeinsam den Wasserhaushalt im Körper. Für einen gesunden Organismus ist ein stimmiges Gleichgewicht zwischen Natrium bzw. Kalium wichtig und das ausreichend Wasser im Körper gehalten wird. Geben Sie bei Bedarf Elektrolyte.

Sie brauchen Unterstützung?

Gern nenne ich Ihnen weitere Möglichkeiten, wie Sie Ihr Pferd unterstützen können. Buchen Sie gleich Ihren Telefon-Wunschtermin im Online-Terminkalender.

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