Ingwer – die scharfe Wunderknolle

Die medizinische Wirkung von Ingwer wird seit Jahrtausenden in Asien genutzt. Anwendung findet sie in der Indischen und Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).

Die scharfe Wunderknolle

Ingwer ist scharf, anregend und zugleich beruhigend. Geschätzt wird er besonders für seine ätherischen Öle und Bitterstoffe. Außerdem besitzt er Schleimstoffe und Scharfstoffe, die Gingerole und Shogaole. Die Kombination aus ätherischen Ölen und bitter schmeckenden Scharfstoffen stärken die Atemwege, die Verdauung, den Bewegungsapparat und das allgemeine Wohlbefinden.

Verdauung, Appetit und Immunabwehr ankurbeln

Zugleich wird die Produktion von Speichel, Magen- und Gallensaft angeregt, was wiederum die Verdauung ankurbelt und leicht abführend, aber gleichzeitig auch beruhigend auf Magen und Darm wirkt. Außerdem ist er hilfreich bei älteren bzw. mäkelig fressenden Pferden und Hunden, um den Appetit zu steigern. Auch wird ihm eine gewisse Wurmfeindlichkeit zugeschrieben.

Leidet Ihr Tier unter einem Infekt oder Husten, schlagen Sie mit Ingwer den Krankheitserregern ein Schnippchen. Er kurbelt die Immunabwehr an und kann so die Rekonvaleszenz beschleunigen.

Blutzuckerspiegel senken

Die enthaltenen Gingerole können sich positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirken und ihn senken. Eine gute Möglichkeit, Diabetes erkrankte Tiere zu unterstützen.

Bewegungsfreude steigern

Seine Schärfe regt den gesamten Kreislauf und die Körperstoffwechsel an. Er fördert die Durchblutung und wirkt blutverdünnend, Tiere werden wacher und bekommen mehr Bewegungsfreude. Ideal bei Arthrose, Spat, Hüftgelenksdysplasie (HD), Kissing Spines, Hufrehe und Hufrollensyndrom. Auch findet er seinen Einsatz bei Muskelverspannungen und Rheuma.

Schmerz und Entzündung reduzieren

Im Akutfall können die Scharfstoffe und die damit verbundene Blutverdünnung Schmerzen und Entzündungen reduzieren. Die Gingerole sind in ihrer Wirkung dem Aspirin ähnlich. Wie ein Schmerzmittel docken sie an die Schmerzrezeptoren an, unterdrücken das Schmerzempfinden und die Problematik verschwindet.

Doch Schmerz hat eine Schutzfunktion und ist ein Alarmsignal. Er zeigt an, dass etwas nicht in Ordnung ist, Schonung ist angesagt. Wird der Schmerz indes ausgeschaltet, belastet sich das kranke Tier übermäßig. Schwierig, wenn „Ruhe“ gehalten soll.

Es versteht es sich von selbst, dass Ingwer bei Hunden und Pferden in der Turniersaison keine Anwendung finden sollte. Turnierreiter sind verpflichtet ihn rechtzeitig abzusetzen, er ist dopingrelevant.

Die Fütterung

Lassen Sie Ihrem Pferd bzw. Hund Zeit sich an den scharfen Geschmack und den Geruch zu gewöhnen. Frisch ist Ingwer gut verträglich, doch wird er meist ungern gefressen. In getrockneter Form lassen sie sich eher von der Fütterung überzeugen.

Fangen Sie mit einer kleinen Menge an und steigern Sie langsam. Am besten mischen Sie ihn fürs Pferd anfänglich unter eingeweichte Heucobs oder Mash. Zur Appetitsteigerung können Sie den Ingwer als Sud zubereiten und ihn über das Futter geben oder falls notwendig anfänglich mit leckeren Zusätzen tricksen.

Ingwer wird für Magen und Darm gern in Kombination mit Anis, Kümmel und Fenchel angeboten. Hingegen eignet sich bei Problemen des Bewegungsapparates eine Mischung aus Ingwer und Meerrettich * oder Ingwer zusammen mit Ginkgo *, Brennnessel *, Mariendistel *, Löwenzahn * und Birke *.

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Vorsicht !

Tiere mit einem stabilen Magen kommen in der Regel gut mit Ingwer klar. Doch produziert der Magen schon zu viel Magensäure, steigert Ingwer zusätzlich die Magensaftbildung und reizt die Schleimhaut. Die Magensituation verschlechtert sich weiter. Gefährdet sind auch diejenigen mit einem Risiko von Steinbildung (Gallen- oder Blasensteinen), Nieren- oder Bauchspeicheldrüsenerkrankungen. Deshalb Vorsicht bei empfindlichen Tieren.

Beachten Sie die blutverdünnende Wirkung und verzichten Sie auf die Gabe vor Operationen. Gleichfalls sollten trächtige Tiere keinen Ingwer erhalten. Da er eine Hitze verstärken kann, besser die Finger wenn Fieber vorliegt.

Ingwer ist für die Katze giftig, sie besitzt eine Glucuronidierungsschwäche, woraufhin keine ätherischen Öle oder Scharfstoffe vertragen werden.

Gemäß Anti-Doping- und Medikamentenkontroll-Regeln (ADMR) handelt es sich bei Ingwer um eine verbotene Substanz gemäß Liste Anhang II. Hier ist eine Grenzkonzentration einzuhalten.

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